
Im Grand Palais entdeckte ich heute einen Künstler, den ich bislang so nicht auf der Uhr hatte. Umso begeisterter war ich, als ich dessen umfangreiches Oeuvre sah. Die Karriere Cardosos war in zwei Phasen geteilt: seine Jahre in Paris (1906-14) und jene in Manhufe, Portugal (1914-18). In seiner Pariser Zeit trat er in einen Dialog mit Künstlern wie Amedeo Modigliani, Pablo Picasso, Juan Gris, Constantin Brâncuși sowie Robert und Sonia Delaunay – was in seinen Arbeiten auch unschwer zu erkennen ist. Seine Bilder wurden in den Pariser Salons (1911-12), der Armory Show in New York, USA (1913) sowie im ersten Herbstsalon in Deutschland (1913) gezeigt und fanden bei einem breiten Publikum große Beachtung.
Unter dem Einfluss des Kubismus und Expressionismus
entstanden farbenfrohe Werke:
Oder hinreißende Tusche-, Aquarell- und Bleistiftzeichnungen:
Amadeo de Souza-Cardoso gilt als Vorreiter der postmodernen portugiesischen Malerei. Seine Stile grenzen an Expressionismus, Kubismus, Futurismus und die Moderne.
Leider starb Cardoso sehr jung, mit nur 30 Jahren, an der Spanischen Grippe.
Dennoch hat er ein unglaubliches und sehenswertes Oeuvre hinterlassen.